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Unser Freundesbrief vom Juni 2025

Kopf Freundesbrief

→ Hier ist der komplette Freundesbrief von Juni 2025:#mce_temp_url# 


Liebe Freunde,

seit Pfingsten ist ein Vers aus dem Buch des Propheten Sacharja (V4,6) oft in meinen Gedanken: „Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird es bewirken! Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott." Sacharja darf einen Blick in die unsichtbare Welt Gottes tun. Er sieht ein Bild und hört von Gott eine starke Ermutigung, die er an einen Verantwortlichen weitergeben soll. Konkret geht es um den Wiederaufbau des Tempels des Volkes Israel und damit um die Wiederherstellung der Gemeinschaft zwischen Gott und seinem Volk Israel. Die Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel ist eine herausgehobene Geschichte und zugleich zeigt sie, wie Gott zu jedem Menschen steht und was sein Wesen ausmacht. Gott denkt an seine Barmherzigkeit, ER tritt in Jesus selbst in den Riss, ER überwindet die Trennung des Menschen von Gott, ER schenkt Heilung den Menschen und die Wiederherstellung der ganzen Schöpfung. Gottes Ziel ist es, unter uns Menschen zu wohnen und ungebrochene Gemeinschaft mit uns zu haben – so, wie es uns im Schöpfungsbericht am Anfang der Bibel erzählt wird. Genau das bewirkt der Heilige Geist in uns. Erst durch das Wirken des Geistes werden wir fähig, die Vergebung durch Jesus Christus anzunehmen. Gottes Geist lässt Früchte in unserem Leben wachsen, durch die wir zum Segen für unsere Mitmenschen werden. Durch die Gaben des Heiligen Geistes werden wir befähigt unsere Berufung und unseren Auftrag zu erfüllen. So baut Gott seine Gemeinde, so wächst das Reich Gottes unter uns Menschen. Ohne die Hilfe, den Trost, die Weisheit und Leitung des Heiligen Geistes könnte ich nicht im Dienst für taubblinde Menschen sein. Wir sind engagiert, bilden uns weiter, sind in Bewegung für und mit taubblinden Menschen. Die Gemeinschaft mit Gott, die Menschen zum Frieden, zum Schalom führt, wird durch Gottes Geist bewirkt. Deshalb bete ich, beten wir: Komm, Heiliger Geist und wirke in uns.

Dienstgemeinschaft
Wir drei (Heidi Haase, Katja Höhn und Uta Graubner) sind im Bereich Tagesstruktur tätig. Unsere Ausbildungen als Ergotherapeuten und Erzieher bilden die Grundlage für unsere Arbeit. In der Tagesstruktur bieten wir den Taubblinden Angebote mit den Schwerpunkten Beschäftigung, Bewegung und Bildung.
In der Beschäftigung können die Taubblinden, je nach Fähigkeiten und Interessen, aus verschiedenen handwerklich-gestalterischen Tätigkeiten wählen. Jeder hat seinen festen Arbeitsplatz und Routine in seinen Arbeitsabläufen. Die größte Herausforderung für uns besteht darin Arbeiten zu finden, die trotz Sehbehinderung möglichst selbstständig ausgeführt werden können. Auch der Botanische Blindengarten ist eines unserer Betätigungsfelder. Wir kümmern uns z. B. gemeinsam mit den Taubblinden um die Pflege der Hochbeete oder ernten und verarbeiten Kräuter und Tees.
Zur Kommunikation verwenden wir das Lormalphabet, Gebärden und taktile Gebärden. Wichtig in unserer Arbeit ist es, sich den Menschen zuzuwenden, sich auf ihre Sorgen und Nöte einzulassen und eine schnelle Lösung zu finden für die Schwierigkeiten des Alltags.
Wir arbeiten gerne beim Taubblindendienst, sind dankbar für das schöne Arbeitsumfeld, unser Team und den kreativen Gestaltungsspielraum unserer Tätigkeit.

200 Jahre Blindenschrift
Am 15.06.25 erinnerten wir uns im Rahmen des Tagestreffen taubblinder Menschen aus Sachsen an Louis Braille (1809-1852) und die Erfindung der Blindenschrift vor 200 Jahren. Als 11-Jähriger lernte Braille die von einem Artilleriehauptmann für militärische Zwecke erfundene „Nachtschrift" kennen, die ein kompliziertes System von Punkten und Silben darstellte. Er war von dieser „Geheimschrift" begeistert und hatte die Idee, daraus eine Schrift für blinde Menschen zu entwickeln. Braille reduzierte dieses System auf sechs Punkte pro Zeichen. 1825 hatte der erst 16-jährige Louis Braille seine Blindenschrift fertiggestellt. Für das Tagestreffen in Radeberg stellten wir eine kleine Ausstellung zur Punktschrift zusammen. Mit großem Interesse wurde z.B. eine der ersten deutschen Punktschriftmaschinen von Oskar Picht, gebaut ca. 1930, angeschaut. Ergänzt wurde die Ausstellung mit Zitaten von blinden Frauen: „Die Brailleschrift war mir mein Leben lang eine große Hilfe. Ich bin dankbar, dass es sie gibt." „Durch die Blindenschrift kann ich selbst lesen. Ohne Blindenschrift hätte ich keinen Berufsabschluss machen können."

Sanierung
Wir sind sehr dankbar, dass die Sanierung weiter gut voran geht. Durch eine gute Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmen DIW und den ausführenden Firmen hat sich eine Vertrauensbasis entwickelt. Neu auftretende Schwierigkeiten durch das Bauen in der Villa können im direkten Kontakt besprochen werden. Herausfordernd bleibt, dass die Baukosten höher sein werden, als der Betrag der Fördermittel, so dass wir immer wieder prüfen müssen, ob es kostengünstigere Varianten gibt, die dennoch die notwendige Qualität aufweisen.

Dank und Grüße
Wir sind gesegnet und beschenkt durch Ihre Gebete, Ihre Spenden, Ihre konkrete Hilfe. Herzlichen Dank dafür. Ohne Sie können wir unseren Dienst nicht wahrnehmen.
Die Genesung von Herrn Augart entwickelt sich in kleinen Schritten. Die zwischenzeitliche Unterstützung durch eine Fachkraft im Ruhestand benötigen wir weiterhin. Ihr Anstellungsumfang wurde erhöht, damit die Arbeit bewältigt werden kann. Spendenquittungen werden jetzt erstellt und zugeschickt.

Wir grüßen Sie mit einer Liedstrophe, die zugleich als Gebet von Paul Gerhardt formuliert wurde: „Mach in mir Deinem Geiste Raum, dass ich dir werd ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben."

Gesegnete Sommertage, herzliche Grüße auch im Namen der Mitarbeiterschaft,
Ihre Ulrike Fourestier

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